Wer nach außen schaut, träumt.
Wer nach innen schaut, erwacht.
Carl Gustav Jung
Prozessorientierte Innenweltarbeit (POIA)
Aus prozessorientierte Sicht haben wir genau die Probleme, die wir als Herausforderung brauchen. Ob Körpersymptome, Beziehungsproblematiken, Probleme im Berufsleben, Gruppenkonflikte, sie sind für uns genau richtig, damit wir an ihnen wachsen, uns von alten Überzeugungen oder Zwängen befreien können.
Das Symptom ist immer nur der Hinweis auf eine tiefer liegende unbewusste und ungelöste Problematik und kann uns als „Warnlampe“ dienen. Genau da setzt die POIA an.
Wie funktioniert die POIA?
In tiefer Entspannung taucht der Klient in sein inneres Erleben ein, in die Welt seiner abgespeicherten Bilder und Gefühle. Verdrängte Erinnerungen aus dem Unterbewusstsein können wachgerufen, erneut in das Bewusstsein geholt werden, so als würde man Vergangenes noch einmal neu erleben, aber diesmal kann man in der Innenwelt neu handeln.
Der Klient bewirkt all das selbstbestimmt. Durch die achtsame Begleitung braucht er nicht zu befürchten, dass er neuerlich verletzt, abgelehnt oder bestraft wird.
Er kann mit seinen inneren Bildern sprechen – und sie werden antworten.
Bei dem Prozess werden die abgespeicherten Bilder und Gefühle verändert. Der Klient kann unter Anleitung, aber in eigener Regie, alte Impulse nacherleben, die Situation neu gestalten und unvollendete Handlungen abschließen. Ein Muster, das sich aus neuronalen Verknüpfungen gebildet hat, erfährt durch seine aktive Neugestaltung eine Energiezufuhr, kann sich auflösen, neue Verknüpfungen können entstehen. Der Klient kann so z.B. Personen anders reagieren lassen, Bedürfnisse befriedigen, Angst in Mut verwandeln u.v.m.
Nach der Phase der Auflösung organisieren sich die Muster und Strukturen, wie alle dynamischen Systeme, anders und nehmen höhere Ordnungsgrade an.
Die Symptome, die dem alten Ordnungszustand entsprachen wie z.B. Hilflosigkeit, Ohnmacht, Wut , Ärger, Hader, Getriebensein, Partnerkonflikte oder gesundheitliche Probleme können sich verändern oder verschwinden, denn auf der Informationsebene des Gehirns existiert jetzt eine neue Erfahrung.
Wichtig ist es, die Erfahrung zu verankern und im Alltag umzusetzen, damit eine bleibende Lernerfahrung eintritt und die Handlungskompetenz gesteigert wird.
Jeder Veränderung in der Innen-Welt folgt eine Veränderung in der Außen-Welt.
(Text teilweise angelehnt an Sylvia Bieber/ Ausbildungsunterlagen)